Kev!n sagt:

Ich habe mich nun schon eine ganze Woche von Pizza ernährt. Wenn es wahr ist, dass der Mensch zu 60% aus Wasser besteht, bestehe ich zu mindest noch aus 30% Pizza.
Falls mich irgendjemand noch einmal zum Pizzaessen einlädt, bekommt er mit der Unausweichligkeit eines Steuerbescheids eine geschmettert.

Es gibt tatsächlich Menschen, die behaupten, ich sei griesgrämmig und Schwarzseher. Heute hatte ich wirklich nichts zu tun und deshalb habe ich angefangen zu denken. Anfangs war es noch ganz glatt, dann aber dachte ich an meine Familie und beim Rumgrübeln fiel mir etwas auf: In meiner gesamten Verwandtschaft scheint es nur zwei Todesarten zu geben: Krebs und Selbstmord.
So etwas macht nachdenklich. Ich habe mich auch noch nicht entschieden wie ich nun genau dahinscheiden möchte - ich tendiere auf Selbstmord, denn die Krebsarten sind schon fast alle vergeben (bleibt nur noch Brustkrebs und da möchte ich meiner Schwester den Vortritt lassen).

Übrigens, ich habe eine recht kleine Verwandtschaft, anscheinend möchte niemand diese schlechten Gene verbreiten. Da mich das ganze Nachdenken echt etwas depressiv gemacht hat, hab ich dann noch etwas rumgezeichnet. Rausgekommen ist ein Stammbaum mit den verschiedenen Todesursachen. Die Fragzeichen stehen übrigens für die Menschen, die ich nicht kenne und daher nicht zeichnen kann...

Ich wurde bestohlen, schon wieder. Einige nennen es Pech, andere wissen, dass das mein Leben ist.
Warum nicht ein anderes Fahrrad? Warum mein Spint? Warum meine Rolex?

Ich finde, man sollte das besser Regeln. Diebe müssen zum Beispiel auf Anfrage ihre Lizenz vorzeigen, sonst werden diese von den Gewerkschaften bestraft - beispielsweise, in dem ihnen die Ohren an die Knie genagelt werden. Keiner sollte über das Mass hinweg bestohlen werden, jeder Dieb hat ein Soll das er erfüllen müsste. Über das Soll hinweg zu stehlen wird nicht geduldet. Es sollte auch die Möglichkeit einer regelmässigen Abgabe an die entsprechende Gewerkschaft bestehen, um nicht bestohlen zu werden; wer Opfer eines Diebstahls wird, bekämme dafür manchmal auch eine Entschädigung - beispielsweise Einkaufsgutscheine, oder auch mal ein lustiges Grillset inklusive passender Schürze.

Gestern war der 18. Januar und ich bin Tram gefahren. Ich bin in meinem Leben noch nie so viel Tram gefahren. Ich fuhr Tram. Ich fuhr um die gleiche Zeit Tram. Bei den Stationen wechselte ich das Abteil. Ich fuhr alleine Tram.

Als ich heute aufgestanden bin, wusste ich sofort, dass dieser Tag dazu bestimmt war, mich an's Ende meiner Nerven zu bringen.

Das Frühstück war ganz ok. Da ich heute mich beim Kochen besonders ins Zeugs legen wollte, ging ich ins Coop um frische Zutaten zu kaufen. Ahh, ein Zeitschriftenregal, wie praktisch, im Geo soll ja etwas über den Sinn des Lebens oder so drinstehen. Da steht ein kleiner Mensch, weilblich (sprich Mädchen ca. neujährig) neben mir und guckt sich auch Heftchen an. Ich: Was liest du denn da?
Mädchen: Wendy
Ich: Magst du Pferde?
Mädchen: Nein, ich gehe lieber ins Kino
Ich: Was hast du denn schon alles gesehen?
Mädchen: Der König von Narnia!
Ich: Bist du nicht etwas zu jung für... Plötzlich rast eine Frau an mich heran, nimmt das Kind bei der Hand und sagt so was wie "Du sollst nicht mit fremden Männer reden" Werde als Perversling beschimpft und ich solle mir Arbeit suchen. Verdutzt verdrück ich mich zur Gemüse- und Früchtetheke und taste an den Melonen rum. Ich spüre wie jemand auf mich zukommt. Der Geschäftsführer bittet mich höfflich, aber doch bestimmt das Lokal zu verlassen. Jemand habe sich über mich beschwert. Glotz.

Ich fahre nach Hause, fahre einen Vogel an, er ist tot.

Zu Hause gehe ich ins Badezimmer und betrachte mich im Spiegel. Wie ist es nur dazu gekommen. Warum sieht man mich als bösen, fremden Mann? Im Spiegel guckt mich ein zwanzigjähriger, schlecht rasierter, übergewichtiger Mann an. Blode Haare, die zu dieser Jahreszeit immer etwas schuppig sind. Einen Schwarzen Mantel trägt er auch. Sind das Brandlöcher? Sind mir noch gar nicht aufgefallen. Ich beschliesse die Kleider in die Kleidersammlung zu geben und dusche 40 Minuten.

Am Abend habe ich mich beruhigt und umgezogen (Trage einen grünen Pullover und hellbraune Corthosen). Beschliesse ins Kino zu gehen. Coop Pronto hat noch geöffnet, ich habe durst. Doch heute soll's ein Alkopop sein. Werde nach meinem Ausweis gefragt. Geld dabei, aber keine Brieftasche mit Ausweisen oder ähnlichem - verdammt soll der Tag sein, an dem ich mir angewöhnt habe das Geld einfach so in die Tasche zu stecken. Also kauf ich mir eine Cola und Erdnüsse (heute ist mir alles egal).

Der Denner leuchtet mir entgegen, ja im Denner bekommen alle Alkohol. Nichts wie rein. Stehe vor dem Kühlschrank und betrachten all die linderungversprechenden Flaschen. Ein schrecklicher Gedanke kommt in mir hoch. Vielleicht soll ich heute einfach keinen Alk trinken? Kurzentschlossen will ich wieder raustrampeln. Starke Hände fassen mich, geben sich als Polizeihände zu erkennen und tasten mich ab. In meinen Taschen findet sich Cola und Ernüsse.
Zwanzig Minuten Erklärung sind notwendig. Nachdem die freundliche Osteuropäerin der Kasse vom Coop Pronto ausgesagt hat, werde ich ermahnt (ich werde ermahnt!!) und darf mich vom Acker machen.

Der Film hat schon angefangen. Will nicht mehr ins Kino. Fahre also mit dem Fahrrad zurück nach Lausen. Werde von einer hässlichen Politesse angehalten. Mein Rücklicht funktioniert nicht.
Ein Strafzettel über 60 Franken.